Todesnachricht

 

Das Mädchen und ihr Mann wohnen auf einem Grundstück mit den Eltern des Mannes.
Der Papa des Ehemannes wird schwer krank. Das Mädchen und sein Ehemann helfen. So war das gedacht, als man sich für ein Grundstück entschieden hatte. Oma ist für die Enkel da, das Mädchen und sein Ehemann für Oma und Opa.

Dann geht es dem Vater des Ehemanns schlechter. Er kommt ins Krankenhaus und wird ein paar Tage später nach Hause entlassen, um dort sterben zu können.

Der Ehemann und das Mädchen sitzen am Krankenbett, als der Vater des Ehemanns seinen letzten Atemzug tut. Die Mutter des Ehemanns ist in der Kirche. Der Ehemann bricht auf, um seiner Mama die traurige Nachricht mitzuteilen, das Mädchen bleibt beim verstorbenen Schwiegervater und teilt die Todesnachricht den Kindern mit.

Auch das Mädchen ist traurig. Da sitzt es nun neben einem Toten. Das ist nicht schlimm, nicht gruselig, aber doch sehr neu.

Das Mädchen ruft seine Mutter an, um ihr die Nachricht mitzuteilen.

Mama sagt, es täte ihr leid.
Dann erzählt Mama von ihrem Tag und wie schwer dieser wieder war und was sich die Nachbarn erlaubt hätten und dass der Hausarzt auch nicht wirklich kompetent wäre und hört gar nicht mehr auf zu plappern.

Das Mädchen fragt, ob Mama verstanden hätte, was das Mädchen ihr gerade mitgeteilt habe. Ja, sagt Mama. Sie fragt, was das Mädchen denn jetzt exakt von ihr erwarten würde und dass man nichts mehr ändern könne, dass die Dinge, die sie gerade erzählt aber von einer lebendigen Person stammen würden und dass das Mädchen, wenn es gerade sowieso nur neben dem Totenbett sitzt, ihr ja auch zuhören könne.

Das Mädchen kann gar nichts empfinden, nichts sagen.
Es legt auf.


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