Das Klavier
Mama sagt, das Mädchen könne Klavierspielen lernen, sie
hätte es sich als Kind so sehr gewünscht. Es würde Mama so sehr freuen, wenn
das Mädchen Klavier spielt. Ein Klavier sieht schön aus und die Musik klingt
auch schön und wenn es Mama freut, dann will das Mädchen das machen. Es kommt
eine Lehrerin ins Haus. Mama sitzt dabei und lernt auch Klavierspielen. Sie
sagt, das macht sie, damit das Mädchen nicht allein ist. Mama muss nicht üben,
das Mädchen schon. Das ist anstrengend. Und das Mädchen ist faul, sagt Mama. Es
hätte Talent und könne sehr gut Klavierspielen, wenn es sich nur ein bisschen
mehr anstrengen würde und ein bisschen fleißiger wäre.
5 Jahre später ist das Mädchen größer und sagt, es wolle mit dem Klavierspielen
aufhören. Sie hat lange gebraucht, um den Mut zu fassen, das auszusprechen,
denn es ist klar, was jetzt kommt. Ärger, ein Donnerwetter. Undankbar wäre das
Mädchen. Es hätte so viel erreichen können. Mama wäre so dankbar gewesen, wenn sie
als Mädchen diese Möglichkeit gehabt hätte, sagt Mama. Aber das Mädchen könne
es nicht schätzen und wäre egoistisch und faul. Wenn das Mädchen nur etwas
fleißiger gewesen wäre, hätte Mama stolz auf es sein können. Das Mädchen würde
es bitter bereuen, wenn es jetzt mit dem Klavierspielen aufhört. Das Mädchen
hört auf. Mama rechnet ihr vor, wie viel die Klavierstunden gekostet haben.
Mama sagt, das hätte man jetzt alles zum Fenster rausgeschmissen, weil sich das
Mädchen nicht anstrengt.
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