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Das Ende

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  Von ganzem Herzen will sich das kleine Mädchen, das Mädchen, die junge Frau, die Ehefrau und die Mutter bedanken. Bedanken bei den Leuchttürmen im Leben des Mädchens, die ihm gezeigt haben, dass da noch ein Licht brennt, dass es ein Ufer gibt, zu dem es schwimmen kann. Bedanken bei den Ankern, den Felsen, den Spiegeln. Das Leben besteht aus mehr Menschen und die meisten davon sind sehr wertvoll. Toxische Beziehungen, welcher Art diese auch immer sein mögen, vergiften Menschen. Es ist wichtig, zu erkennen, um welches Gift es sich handelt. Es ist wichtig, die richtigen Schritte zu wählen, um dem Gift die Wirkung zu entziehen. Einige Literaturtipps sind angehängt.   Aron, Elaine N.: Sind Sie hochsensibel? Wie Sie Ihre Empfindsamkeit erkennen, verstehen und nutzen ISBN: 978-3-636062-46-8 Köhl, Doris: Narzisstischer Missbrauch. Wege der Heilung ISBN: 9-798858388-16-6 Lasatone, Lea : Seelengift. Narzisstische Mütter und ihre Töchter ISBN: 9-798-6399...

Weiterleben

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  21 Jahre sind seit dem ersten deutlichen Nein, welches das Mädchen seiner Mutter entgegnete, vergangen. Das Mädchen, schon beim ersten Nein selbst Mutter und eine in mehrerlei Hinsicht selbständige Frau, hat die Leine durchgebissen. 21 weitere Jahre hat es gebraucht, bis das Mädchen sich dazu entschlossen hat, sich alles von der Seele zu schreiben. 21 Jahre in denen zahlreiche weitere Manipulationsversuche unternommen wurden.   21 Jahre in denen in regelmäßigen Abständen flying monkeys gesendet wurden. Mit der Zeit konnte das Mädchen die Uhr danach stellen. Kurz vor dem Geburtstag der Mutter und kurz vor Weihnachten wurde alles mobilisiert, um das Mädchen doch endlich reumütig zur Umkehr zu bewegen.   21 Jahre in denen sich das Mädchen zu Beginn sogar bei einigen Familienmitgliedern der Familie des Ehemanns rechtfertigen musste. Denn die Mutter scheute nicht davor zurück, auch diesen ihre Version der Geschichte zu erzählen.   21 Jahre, die g...

Absage

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  Das Leben setzt einem eine Lektion so oft vor, bis man sie gelernt hat. Das Mädchen lernt immer noch. Das Mädchen zweifelte noch viele Jahre. Immer wieder schickt Mama auch heute noch ihre Marionetten . Immer wieder erlebt das Mädchen ein Deja-Vu wie zu jenem Osterfest , als sie den Nachbarn in der Inquisition Rede und Antwort stehen musste. Das Mädchen fühlte sich häufig genug wie ein Miststück oder wie eine Hexe. Jeder Versuch, sich zu verteidigen, scheitert. Jeder Versuch musste scheitern, weil das, was wirklich war, nicht ausgesprochen wurde. Damit muss Schluss sein. Das Mädchen kennt die Reaktionen auf diese aufgeschriebenen Erinnerungen: So war das nicht. Das Mädchen dramatisiert mal wieder. Das Mädchen hat eine lebhafte Phantasie. Das Mädchen war immer schwierig. Das Mädchen ist selbstsüchtig und raffgierig. Das Mädchen ist ungeduldig und und und. Das Mädchen ist eben ein Miststück und hier sind ihre Erinnerungen. An dieser Stelle soll es enden, auch wenn es noc...

Teures Kind - die Rechnung

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  Mama versucht es in den kommenden Jahren immer und immer wieder. Man hatte versucht, Gras über diesen bösen Streit wachsen zu lassen. Die Tochter hat sich an der Ehre packen lassen und an ihrem Mitgefühl. Es ist schließlich ihre Mutter. Die Tochter hat versucht, einen Umgang zu finden, der ihr das Atmen ermöglicht. Die Tochter hat versucht, Grenzen zu ziehen. Über kurz oder lang wurden die Grenzen wieder ignoriert und die bekannten Verhaltensmuster traten zu Tage. Es geht so nicht. Da kommt ein Brief von Mama. Mama schreibt, was das Mädchen sie von Geburt an gekostet hat. Diesmal geht es nicht um Sorgen und Mühen und Belastungen, sondern um Geld. Das Mädchen kann nachlesen, was die Kuraufenthalte gekostet haben, was man in Klavier- und Tennisstunden investiert hat. Sie weiß, was ihre Skiausrüstung für das Skilager gekostet hat und auch ihr neues Zimmer. Sie kann nachlesen, wie teuer die Austausch-Aufenthalte in England und Frankreich waren, teilweise schreibt Mama...

Die Nachbarn auf Mama Seite

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  So etwas gab es noch nie. Das Mädchen ist leer. Es fühlt sich ausgelaugt, es hat sich ausgekotzt. Zum ersten Mal hat Mama das ausgesprochen, was das Mädchen seit 29 Jahren fühlt. Also hat sich das Mädchen nicht getäuscht. Diese Erkenntnis ist mit keiner Emotion verbunden. Dafür ist die junge Frau zu leer. Es folgt eine lange Funkstille. Es folgt ein Brief mit dem wohlbekannten Entschuldigungsverhandeln . Nein. Die Frau möchte nicht mehr. Sie ist kein Mädchen, sie ist erwachsen. Sie weiß, was sie nicht mehr will. Und sie will sich auf keine Verhandlungen einlassen. Doch das Leben und vor allem Mama hält noch einige Überraschungen bereit. Ein Jahr später. Es ist wieder Ostern. Der Bruder des Ehemannes ist da. Er singt mit den Nachbarn von Mama in einem Chor. Der Bruder erzählt der Schwiegermutter des Mädchens, was die Nachbarn ihm erzählt hätten. Mama geht es ganz schlecht und daran wäre das Mädchen Schuld. Wie man nur so sein könne, er könne gar nicht glauben, was er da ge...

Das Miststück

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  Innerlich kocht das Mädchen. Das kann nicht wahr sein. Jahrelang hat Mama genau über dieses Thema gesprochen und immer wieder, auch im Beisein anderer Personen, ihre Versprechungen gemacht und jetzt lässt sie das Mädchen einfach so stehen und garniert das Ganze noch mit den Worten: „Komm allein klar!“ Aber das Mädchen will ruhig bleiben. Es konfrontiert Mama mit unterkühltem Ton damit, dass sie selbst es doch anders formuliert hätte. Wieder und immer wieder. Mama kann ausweichen. Mama kann immer ausweichen. Das wäre anders gemeint gewesen, sie wäre jetzt allein und nach dem Tod ihres Mannes würde es ihr nicht gutgehen und welche Frechheit das Mädchen überhaupt besitzt, Mama mit so etwas zu behelligen. Das Mädchen ist nicht frech. Das Mädchen möchte reden. Auf Augenhöhe. Ruhig, aber bestimmt. Das Mädchen wiederholt die auch in der letzten Vergangenheit gemachten Versprechungen. Der Ehemann des Mädchens räumt die Küche auf und hört zu. Das Mädchen zerstückelt den Sa...